Erste Stolpersteine in Emden |
Am 15.Oktober 2012 werden die ersten Stolpersteine in Emden verlegt. Der Schlachter Daniel de Beer war eines der ersten Opfer der Reichspogromnacht am 9.11.1938 in Emden. Angeschossen am Delft vor der alten Polizeiwache, kam de Beer zwar noch ins Krankenhaus, aber seine Verwundung war so schwer, dass er nach kurzer Zeit verstarb.
Die Ubbo-Emmius-Gesellschaft (UEG) fordert schon seit langem, der Opfer des Faschismus auch in Emden nicht nur an bestimmten Gedenktagen und an wenigen zentralen Orten zu gedenken, sondern eine Kultur der Erinnerung zu schaffen, die möglichst jedem einzelnen Menschen gerecht wird, der von den Nazis gefoltert oder getötet wurde. An erster Stelle stehen dabei sicher die jüdischen Mitbürger, die in den Konzentrationslagern ihr Leben lassen mussten.
Aber auch viele andere, Sinti, Roma, „Arbeitsscheue“, Homosexuelle, psychisch Kranke, Unangepasste, Kommunisten und Sozialisten, Männer und Frauen, die mit ihrem Widerstand zumindest ein Zeichen setzten gegen Krieg, Rassismus und Faschismus, müssen geehrt werden und wieder einen Platz finden in der Erinnerung unserer Stadt und in den Köpfen ihrer Bewohner.
Seit vielen Jahren gibt es das Projekt „Stolpersteine“, das der Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen hat. In Norden und Aurich sind bereits solche „Stolpersteine“ verlegt worden.
Um das Verfahren in Emden zu beschleunigen, hatten wir von der UEG am 9.11.2011 einen ersten „provisorischen“ Stolperstein mit einer kleinen Aktion und einem Gedenken an den Schlachter Daniel de Beer, dem dieser erste Stein gewidmet ist, vor dem Rathaus beim Anker am Delft in das Pflaster gesetzt.
Die Verlegung weiterer „Stolpersteine“ zu Ehren der Emder Opfer des Faschismus ist in greifbare Nähe gerückt. Wir als UEG freuen uns, einen Teil zum Gelingen einer neuen Erinnerungskultur in unserer Heimatstadt beigetragen zu haben.
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