Seit Beginn ihrer Herrschaft hatten die Faschisten, auch in Emden, den Antisemitismus angefacht und mit der Verfolgung der Juden begonnen. Die Juden wurden aus allen öffentlichen Bereichen hinausgedrängt. 1935 wurden die Rassengesetze erlassen, die jeglichen Verkehr zwischen Juden und Nicht-Juden unterbanden. Man versuchte immer brachialer, die Juden aus dem Land zu drängen und zur Auswanderung zu zwingen.

1938 waren die Vorbereitungen auf den nächsten Weltkrieg in eine neue, konkretere Phase getreten. In diesem Zusammenhang versuchte die nationalsozialistische Elite, das "Judenproblem" einer Lösung noch näher zu bringen. Zwischenzeitlich hatte es nämlich einige Verzögerungen dadurch gegeben, dass man ein wenig auf die Reaktionen des Auslandes Rücksicht nahm.

Der Vortrag dauert ungefähr 14 Minuten.

Im Laufe des Jahres 1938 sollte der wirtschaftliche Druck auf die Juden so verstärkt, ihnen die Lebensgrundlagen entzogen werden, damit die restlichen von ihnen schließlich auch noch auswanderten.

Juden, die jahre- oder gar jahrzehntelang "illegal" in Deutschland gelebt hatten, wurden in das Niemandsland an der deutsch-polnischen Grenze "ausgesiedelt".

Auch die Eltern von Herschel Grynszpan waren abgeschoben worden. In einem Akt der Verzweiflung erschoß er Ernst vom Rath von der deutschen Botschaft in Paris. Die Faschisten nahmen dies zum Vorwand, um am 9. Novembder 1938 viele Synagogen im deutschen Reich abzubrennen. Sie erklärten dies und die weiteren Verfolgungen der Juden zu einem Akt des "Volkszorns".

Die weiteren Ereignisse bis zur millionenfachen Vernichtung der Juden waren damit vorgezeichnet.

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