Am 9.November 2011 wurden in Aurich die ersten Stolpersteine durch den Künstler Günter Demnig verlegt.

Die Aktion begann mit einem Empfang im Rathaus-Festsaal.
Dabei war das Ehepaar Wolffs anwesend, die vor den Nazis nach Argentinien geflohen waren.

Es ging weiter in die Fußgängerzone, wo der Künstler mit der Verlegung der Stolpersteine begann.

Anwesend waren der Bürgermeister von Aurich, Herr Heinz-W. Windhorst und der Präsident der deutsch-israelischen Gesellschaft, Herr Reinhold Robbe.

Schüler der vierten Klasse der Grundschule Rechtsupweg verlasen Texte, die das Leben derjenigen nehe brachten,
an die mit den Stolpersteinen erinnert wird. Sie hatten dafür  im Staatsarchiv recherchiert.

Am Abend gab Herr Günter Demnig in der
evangelisch-reformierten Kirche einen Überblick über seinen Werdegang und die Entwicklung und Verbreitung der Idee der Stolpersteine.

Bilder der Aktion.

Emden war von Beginn des Faschismus an bei allen antisemitischen und fremdenfeindlichen Aktionen im Deutschen Reich vorneweg.

 Am 28. März 1933 wurden die jüdischen Geschäfte boykottiert und die Schaufensterscheiben eingeschlagen. In Berlin geschah dieser Judenboykott am 1.April 1933.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1933 wurde der jüdische Schlachter Daniel de Beer vor der Polizeiwache niedergeschossen. Er war eines der 91 Opfer im Deutschen Reich im Zusammenhang mit der Reichspogromnacht.

Emden gehörte zu dem ersten Dutzend deutscher Städte, aus denen im Herbst 1941 die jüdischen Bewohner in die neu eroberten Ostgebiete in Ghettos und dann in Vernichtungslager deportiert wurden.

Im Januar 1944 wurden fünf ukrainische Zwangsarbeiter in der Ziegeleistraße wegen Lebensmitteldiebstahls gehenkt.

Nach der völligen Zerstörung Emdens am 6. September 1944 wurden am 14. September 1944 drei Niederländer erschossen.

Auf dem Friedhof Tholenswehr steht eine Gedenktafel für die Kinder aus Zwangsarbeiterlagern, Säuglinge, die Ende 1944, Anfang 1945 verhungerten. (Sie starben an "Ernährungsstörungen").

In Norden und Aurich wurden inzwischen Stolpersteine verlegt.

Seit vielen Monaten debattieren die Emder Stadtverordneten über die Verlegung von Stolpersteinen in der Stadt. Die Verwaltung bringt regelmäßig neue Bedenken und Einwände vor. Es seien "zu viele" Gedenkstätten in Emden, heißt es.

Es ist wahr. In Emden muss an vieles erinnert werden.

Angesichts dessen haben wir, Mitglieder der Ubbo-Emmius-Gesellschaft und Gleichgesinnte am 9.11.2011 einen provisorischen Stolperstein an der Stelle gesetzt, an der Daniel de Beer 1938 niedergeschossen wurde. Seitdem hat sich auch in Emden eine Gruppe gebildet, die die Verlegung von Stolpersteinen in der Stadt vorbereitet. Am 14.10.2012 werden die ersten Stolpersteine in Emden verlegt..
 

Home