OTZ 6.12.1938


EMDER ANTISEMITISMUS
Kanonen vor der Polizeiwache
Hier begann die blutige Phase des Faschismus in Emden. Hier wurde in der Nacht vom 9. auf den 10.11.1938 der jüdische Schlachter Daniel de Beer angeschossen.
Sterberegistereintrag Daniel de Beer
Am 23.11.1938 starb Daniel de Beer an den Folgen seiner Verletzung im Krankenhaus: Über die zusätzlichen Todesursachen könnten vielleicht Ärzte mehr sagen. Die Juden im Reich und auch in Emden als Opfer mussten für die Schäden des Pogroms auch noch eine Strafe zahlen. Ihre Verfolgung setzte voll ein. Die Arisierung, die Enteignung der Juden, die größte  Vermögensumverteilung in der Geschichte Deutschlands, begann. Auch mancher Emder Geschäftsmann verdankt seinen Reichtum der Arisierung. Aber einigen reichte das nicht. Sie gönnten den verbliebenen Juden nicht den Brosamen, der vom Emder Kuchen für sie noch abfiel.
Emder Geschäftsleute beschweren sich
Alle (sämtliche) arischen Unternehmer beschwerten sich beim Kreisleiter der NSDAP mit einem klaren antisemitischen Bekenntnis. Um der Verletzung noch eine Beleidigung hinzuzufügen ("to add insult to injury", wie es im Englischen heißt) wurden in der Presse herabwürdigend kommentierte Fotos veröffentlicht. Den Juden sollte auch noch ihre Würde genommen werden. Aus Emden als einer der ersten Städte im Deutschen Reich wurden sie dann 3 Jahre später in die neu eroberten Ostgebiete deportiert.
antisemitisches Foto
antisemitisch kommentiertes Foto vom 16.12.1938
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